Flareausbrüche und Magnetstürme

Die Polarlichter des letzten Wochenendes werden viele noch gut in Erinnerung haben.

(c) DK3WN , Polarlichter in JN49LR Richtung Südwest, 11.05.2025 0102 MESZ

Meldungen über Stromabschaltungen aus Neuseeland standen jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Weltraumwetter und seinen Folgen, sondern mit umfangreichen Wartungsarbeiten an einigen Kraftwerken und Kapazitätsengpässen aufgrund eines massiven Kälteeinbruchs – es geht dort gerade heftig auf den Winter zu.

https://futurezone.at/meinung/haarp-todesstrahlen-aus-alaska/286.909.761

Auch Testsendungen der HAARP-Anlage in Gakona/Alaska waren nicht die Ursache, obwohl viele Verschwörungserzählungen die Schwurblerszene hochkochen ließen.

(c) DK3WN , Polarlichter in JN49LR Richtung Osten, 11.05.2025 0100 MESZ

Dennoch waren die Ereignisse am vergangenen Wochenende schon etwas sehr Besonderes. In Mitteleuropa betrug die gemessene Abweichung der Magnetfeldstärke in Nordrichtung weit über 1000 Nanotesla, 10mal mehr, als für die Bewertung als Magnetsturm notwendig ist. Die Geschwindigkeit des Sonnenwinds stieg auf das Dreifache des Normalwerts. In Mitteleuropa konnte man das hier wirklich seltene grüne Polarlicht sehen.

Besonders waren auch die Auswirkungen auf die Kurzwelle: Die Grenzfrequenz stürzte ab, am letzten Samstag maßen viele Ionosonden streckenweise gar nichts mehr. Es kam zu einer massiven Auroraausbreitung von 10 Meter bis 70 cm.

Am Sonntag ebbte der Magnetsturm dann ab, die Auswirkungen auf die Wellenausbreitung waren noch zwei Tage spürbar, normalisierten sich dann aber über die Woche zusehends. Es konnte allerdings noch eine deutliche Dämpfung der Signalwege beobachtet werden, die über die Polkappen führen.

(c) zdf heute

Die aktive Sonnenfleckenregion 3664 verschwand am Dienstag um den westlichen Sonnenrand; zuvor feuerte sie mit einem X8.7 das stärkste Flare dieses solaren Zyklus Nummer 25 ab. Die Sonnenaktivität blieb danach dank neu aufgetauchter Regionen hoch.

(c) DK3WN , Sonne mit Solar-Filter, 11.05.2025 1519 MESZ

Der neue Sonnenfleck AR3685 produzierte am Mittwoch eine X3-Eruption, am Freitag eine M7. Keiner dieser Flares war direkt auf die Erde gerichtet, da sich der Sonnenfleck in der Nähe des südöstlichen Randes der Sonne befand. Nächste Woche werden die Eruptionen von AR3685 jedoch auf unseren Planeten gerichtet sein. Die Vorhersagewerte für den solaren Flux wurden inzwischen von der USAF auf über 200 Einheiten angehoben.

Text (c) Tom Kamp (DF5JL)